Einführung
Begriff Anwendungssysteme
- (betriebliches) Anwendungssystem
- alle Programme die für bestimmtes betriebliches Aufgabengebiet entwickelt und eingesetzt werden
- inklusive Technik, IT-Infrastruktur
- inklusive Daten die System nutzt
Geschäftsprozesse
Referenzmodell
- Abbildung typischer Abläufe
- Softwarespezialfische Referenzmodelle
- beschreiben betriebliche Abläufe, Funktionalitäten, Datenstrukturen und organisatorische Vorraussetzungen
- durch Standardsoftware eines bestimmten Herstellers unterstützt
- Branchenspezifische Referenzmodelle
- beschreiben Geschäftsprozesse, Daten und Funktionsstrukturen
- typisch für eine bestimmte Wirtschaftsbranche
- Softwarespezialfische Referenzmodelle
Beschaffung
- Dienstleistungsunternehmen
- Beschaffung von Bsp.: Büroartikeln, Firmenwaren, Sub-Dienstleistern
- Industrieunternehmen
- Beschaffung von Materialien für die Herstellung
- u.a. Rohstoffe, Zulieferteile
- Handel
- Warenwirtschaft
- Wiederverkauf gekaufter Produkte
- Kerngeschäft
grundsätzlicher Prozessablauf
- Bedarfsermittlung
- Bezugsquellenermittlung
- Lieferantenauswahl
- Bestellabwicklung
- Bestellüberwachung
- Wareneingang
- Rechnungsprüfung
- Zahlungsabwicklung
Dispositionsverfahren
Entscheidungskriterien für Lieferantenauswahl
- mögliche Entscheidungsregeln für Auswahl
- NUR der günstigste oder zuverlässigste
- Qualität, Termintreue, Service
- günstigste bzw. zuverlässigste Lieferant bis zu vorgegebenen Bestellvolumen
- mehrere günstige Lieferanten in einem Verhältnis
- Global und Multiple Sourcing
- NUR der günstigste oder zuverlässigste
E-Procurement (warum?)
Elektronischer Produktkatalog
Elektronischer Warenkorb
Order Tracking
Analysemöglichkeiten
Einsparen von Kosten und Zeit
Durch E-Procurement-Lösungen können Kosten / Zeitbedarf von Bestellvorgängen stark reduziert werden.
Durch Vereinfachung des Vorgangs und Minimierung der Teilhabenden Personen.
Produktion
Stammdaten
Materialstammsatz enthält alle notwendigen Informationen über Material das ein Unternehmen produziert, beschafft, lagert und oder verkauft.
Informationen werden von allen Abteilungen des Unternehmens gemeinschaftlich genutzt.
grundsätzlicher Prozessablauf
- Absatz und Produktionsgrobplanung
- Erstellung Absatzplan
- Erstellung Produktionsplan
- Kapazitätsabschätzung im SAP System
- Programmplanung
- Übergabe an Programmplanung
- Leitteilplanung
- Materialbedarfsplanung
mehrstufige Materialsbedarfsplanung
Primär- und Sekundärbedarf
Nettobedarfsrechnung
- Nettobedarfsrechnung: Kann der Bedarf nicht durch Bestand oder durch fest geplante Zugänge gedeckt werden, wird ein Beschaffungsvorschlag erzeugt.
Vertrieb und Versand
grundsätzlicher Prozessablauf
- Angebotserstellung
- ggfs. Bedarfsanalyse
- Präsentation des Produktes
- ggfs. Konfiguration
- Kalkulation
- Ermittlung Angebotspreis
- ggfs. Finanzierungsvorschlag
- ggfs. Abschätzung Wirtschaftlichkeit
- Erfassung von Aufträgen
- Auftragsannahme
- Technische Prüfung
- Bonitätsprüfung
- Terminprüfung
- Auftragssteuerung
- Reservierung
- Auftragsbestätigung
- Fakturierung
- Versand
Stammdaten
- Allgemeine Daten
- Buchungskreisdaten
- Vertriebsbereichdaten
Kommissionierung
- Physische Zusammenstellung der Güter
- Zusammenstellung alle Positionen der entspr. Kundenaufträge
- Sortierung nach Lagerstellen, Entnahme
- Transport der Ware an zentrale Stelle
- Umsortierung gemäß Kundenaufträgen
Fakturierung
- Erstellung der Kundenrechnungen
- Basis sind Auftrags, Versand, Kunden und Materialdaten
- Berücksichtigung von Abzügen und Zuschlägen
- Erzeugen eines Buchhaltungsbelegs
Formen:
- Einzelerstellung
- Sammelerstellung
- Split
ARIS
Grundlagen
Ziel: Ganzheitliche Beschreibung einzelner Bausteine
- aus denen Informationssystem besteht
- vom Fachkonzept bis Implementierung
Vordergrund steht Unterstützung betriebswirtschaftlicher Geschäftsprozesse
- durch integrierte Informationssysteme
ARIS-Haus (Ebenen und Sichten)
Modelle
Klassendiagramm:
Sichten
Steuerungssicht
- Integration der Modelle aus den anderen vier Teilsichten
- Beschreibung des Geschäftsprozesses als Ganzes
Integrierte AS
Isolierte AS
- Optimierung einzelner Funktionsbereiche
- nur abteilungsinterne Optimierung
Probleme
- Dateninseln
- hoher Aufwand der Datenpflege
- Schwieriger Datenaustausch
- Erfassungsfehler
- Dateninkonsistenzen
Integration von AS
- “integration” beinhaltet die “Wiederherstellung eines Ganzen”
- zusammenführung isolierter Systeme
Merkmale
- Integrationsrichtung
- Reichweite der Integration
- Integrationsobjekte
Probleme
- Eingegebene Daten werden nicht überwacht, Fehler kommen immer wieder
- Notwendige vollständigkeit
- Es müssen auch solche Vorgänge eingespeichert und automatisch bearbeitet werden, für die bei isolierten Programmen eine Automation nicht wirtschaftlich wäre.
- Softwaretests sind wegen der vielfältigen Wechselwirkungen sehr kompliziert
- Hohe Qualifikation der Systemplaner erforderlich
- Häufig nicht die besten Teilsysteme
- Customizing / Parametrisierung erforderlich
- Hoher Investitions- und Abstimmungsaufwand
Fully-integrated vs. Best-of-breed
Zentrale Frage: Erreicht man durch Kombination bester Teillösungen automatisch die beste Gesamtlösung?
Fully Integrated
- eine Software die Gesamtfunktionalität abdeckt
- üblicherweise von einem Anbieter
Best-of-breed
- am besten geeigneten autonomen Software-Module
- verschiedener Anbieter
- werden über Schnittstellen miteinander verbunden
Prozessmanagement
Grundlagen
Definition, Idee und Aufgaben
- Gestaltung von Informationssystemen in Organisationen erfolgt anhand jeweiliger Geschäftsprozesse
- Einführung ist andererseits mit Änderung der Geschäftsprozesse Verbunden
Abfolge von zeitlich und sachlich zusammenhängenden Tätigkeiten zur Erstellung eines betriebswirtschaftlich relevanten Ergebnisses
- Planung von Geschäftsprozessen
- In Abhängigkeit der Organisationsziele
- durch geeignete Informations- und Kommunikationssysteme
- Überwachung und Steuerung
- Wichtig: U.a. die Terminierung sowie Quantität und Qualität des Outputs
- Verbesserung
- Analyse der Geschäftsprozesse
- ggfs. Umstrukturierung
Geschäftsprozessoptimierung
Vorgehensweise
Kennzahlen, Schwachstellen und Maßnahmen
Kennzahlen:
- Prozesszeit
- Rüsten
- Bearbeitung
- Liegen
- Transport
- Kontrolle
- Prozessqualität
- Anzahl an Reklamationen
- Termintreue
- Ausschuss
- Prozesskosten
- Bearbeitungskosten
- Transportkosten
Schwachstellen:
- Doppelarbeiten aufgrund unklarer Zuständigkeit
- Rückfragen aufgrund fehlender Informationen und/oder Kompetenzen
- Schleifen
- (Häufige) Bearbeiterwechsel
- Delegation von Entscheidungen an den Vorgesetzten
- manuelle Dateneingaben
Maßnahmen:
- Verbessern von Prozessschritten
- Verkürzung von Prozessschritten
- Verkürzung der Wartezeiten
- Zusammenlegen
- Wegfall
- Ändern der Reihenfolge
- Parallelisieren
- Auslagern
- Parallelisieren
- Verkürzung der Wartezeiten
Einführung von AS
Anforderungsmanagement
Aufgaben
- Ziel: Anwendungssystem soll zu betrieblichen Prozessen und den Nutzern passen
- Aufgabe: Anforderungen an das Anwendungssystem zusammenstellen, die sicherstellen das Ziele erfüllt wird
Lasten- und Pflichtenheft
Lastenheft:
- Anforderungen können in Lastenheft definiert werden
- Ziel: mögliche Auftragnehmer können Anforderungen prüfen und qualifizierte Angebote machen
Pflichtenheft:
- Aufbauend auf Lastenheft
- konkrete Beschreibung wie möglicher Auftragnehmer die Anforderungen umsetzen möchte
Beschaffungsprozess
Eigenentwicklung vs. Standardsoftware
Eigenentwicklung
- unternehmensspezifische Entwicklung
- Erstellung der Software kann durch unternehmensinterne Ressourcen oder durch externe IT-Spezialisten erfolgen
- Pro: Maßgeschneidert für die Anforderungen des Unternehmens
- Kontra: höherer finanzieller Aufwand, ggfs. längere Entwicklungszeit
Mögliche Vorgehensweise:
Standardsoftware
- nicht speziell auf Unternehmen zugeschnitten
- Regelfall: Angebot an Funktionen != Anforderungen
- Anpassungen sind notwendig
- Pro: Schnelle Verfügbarkeit, geringere Kosten, Support, Einkauf von Prozess-Know-How, strategische Sicherheit, Höhere Qualität
- Kontra: unvollständige Abdeckung der Anforderungen, Anpassung der Prozesse, Abhängigkeit von Hersteller
Mögliche Vorgehensweise
Fazit:
Einführungsmanagement
Phasen
Partizipation
- Beteiligung der Nutzer an Entwurf und Betrieb
- Vorteile:
- Wissen und Erfahrungen der Nutzer kann zu besseren Ergebnissen führen
- Akzeptanz durch Mitgestaltung
- ersetzt nicht Spezialwissen von Systemdesignern
Typen von AS
Operative AS
- unterstützen Benutzer
- betriebswirtschaftlichen Routineaufgabe, z.B. Beschaffung oder Buchhaltung
- Geschäftsprozesse mit gleichförmigen Abläufen und großen Anzahl an zu verarbeitenden Daten sollen effizienter werden
- Daten der durchgeführten Transaktionen werden in operativen Datenbanken detailliert und zeitnah gespeichert
Administrations- und Dispositionssysteme
Analytische AS
- unterstützen durch Erstellung von Datenauswertung
Grundlegende Funktionsweise
Datenquellen
- Operativ, interne Datenbestände
- Auch Unternehmensexterne Quellen
ETL-Prozess
Funktionen
E-Business
Segmente
- Anwendung des Internets und digitaler Technik
- zur Ausführung von Geschäftsprozessen eines Unternehmens