Nutzwertanalyse
durch Nutzwertanalyse optimale Alternative unter Berücksichtigung ermitteln
- einer Menge von Handlungsalternativen
- mehrerer Ziele
- Präferenzen der Entscheidungsträger
soll nicht monetäre Zielgrößen berücksichtigen
stellt Rahmenkonzept für systematische und nachvollziehbare Aufbereitung von Entscheidungsinformationen dar
Prämisse
- Menge der Handlungsalternativen sind bekannt
- enthält optimale Alternative
- Nutzenfunktion durch Kriterienliste vollständig abgebildet
- geringer Zielertrag kann durch hohen Zielertrag eines anderen Ziels kompensiert werden
- Zielinhalte sind disjunkt
- keine Doppel oder Mehrfachbewertung
- Präferenzordnung der Entscheidungsträger sind konsistent
- Menge der Handlungsalternativen sind bekannt
Durchführung
1 Bestimmung der Zielkriterien
- Kriterien erfassen
- nicht monetär
- den Auftraggeber von Bedeutung
- Eigenschaften einer Kriterienliste
- Vollständigkeit
- Operationalität, Messbarkeit
- Zerlegbarkeit
- Redundanzfreiheit
- Minimierung der Zielanzahl
- Vorgehensweisen
- Top Down
- Bottom Up
2 Ermitteln der Zielerträge
- Werte für jedes Kriterium
- Werte für alle Handlungsalternativen ermitteln
- Ergebnis ist Zielmatrix
3 Ermitteln der Zielwerte
- Zielwert durch Skalierung der Zielerträge ermitteln
- Zielwert nj bildet durch numerischen Wert den Teilnutzen des Zielkriteriums kj für die Handlungsalternative Aj
- Abhängigkeit von Entscheidungssituation wird durch Skalenniveau festgelegt
- nominal
- ordinal
- kardinal
- Ergebnis ist Zielwertmatrix
4 Ermittlung des Nutzwertes
- Kriteriengewichte durch Rangfolge der Zielkriterien bestimmen und normieren
- Teilnutzen pro Handlungsalternative mit Hilfe einer Entscheidungsregel zum Gesamtnutzen aggregieren
- nominal: Regel der befriedigenden Lösung, Regel der Befriedigung der großen Zahl, Regel der lexikografischen Ordnung
- ordinal: Majoritätsregel, Häufigkeits/Vorzugsregel, Rangordnungssummenregel
- kardinal: Additionsregel, Multiplikationsregel, verschiedene spieltheoretisch begründete Entscheidungsregeln
Ermittlung der Nutzwerte
nominale Zielwerte
Regel der befriedigenden Lösung (auch als Simon-Regel bezeichnet)
- Handlungsalternative ist optimal, wenn alle Teilnutzen befriedigende befriedigende Zielerträge liefern
- Durch willkürliche Festsetzung des Befriedigungsniveaus ist Entscheidungsregel für Vor- oder Grobauswahl geeignet
Regel der Befriedigung der großen Zahl
- Handlungsalternative ist optimal, wenn Anzahl der befriedigenden Teilnutzen größer ist als die aller anderen Alternativen
- Entscheidungsregel bedingt gegenseitige Verrechnung der von einer Alternative erreichten Bewertungen
- Vorgehensweise impliziert kardinale Eigenschaften der nominal formulierten Zielwerte, ist daher spekulativ
Regel der lexikografischen Ordnung
- Handlungsalternative ist optimal, wenn höchste Bewertung für wichtigstes Kriterium im Vergleich mit allen Handlungsalternativen vorliegt
- Sind mehrere Zielwerte bezüglich des wichtigsten Kriteriums gleich, so entscheidet das zweitwichtigste Kriterium über die Vorzugswürdigkeit, usw.
- nominales Urteilsschema muss aus mindestens drei Klassen bestehen
- Entscheidungsregel eignet sich zur rationalen Ausschöpfung des Informationsgehalts einer nominal skalierten Zielwertmatrix
ordinalskalierte Zielwerte
Majoritätsregel
- Handlungsalternative ist optimal, wenn sie allen anderen Handlungsalternativen in mehr Teilnutzen überlegen als unterlegen ist
Häufigkeits-/Vorzugsregel
- Handlungsalternative ist optimal, wenn sie allen anderen Handlungsalternativen in ihren Teilnutzen häufiger vorgezogen wird
Rangordnungssummenregel
- Handlungsalternative ist optimal, wenn Summe der ihr in den Teilnutzen zugeordneten Rangplätze kleiner ist als vergleichbare Summe aller anderen Handlungsalternativen
- Entscheidungsregel ist sehr operational und wird häufig angewendet
- Formale Struktur der Rangordnungssummenregel impliziert Annahme, dass Nutzendistanzen zwischen benachbarten Rängen gleich groß sind
kardinalskalierte Zielwerte
Additionsregel
- Gewichtete Zielwerte werden addiert, Summe entspricht Wertesynthese
- Wird vor allem bei Intervallskalen und bei Verhältnisskalen angewendet
- Aufgrund der Eigenschaften von Intervall- und Verhältnisskalen möglich, haben größere praktische Bedeutung