Verkehr vs Transport
- Verkehr
- Raumveränderung von Verkehrsobjekten
- Schwerpunkt auf Verkehrsplanung, Organisation, Bereitstellung der Infrastruktur
- Transport
- Raumveränderung von Transportobjekten
- Schwerpunkt auf physischen Durchführung des Transports
- Verkehrs und Transportobjekte
- Güter
- Personen
- Daten
- Energien
Verkehrsträger
- Land
- Gelände
- Straße
- Charakteristika
- Kontinentaltransporte
- sehr gute Erreichbarkeit
- hohe Schnelligkeit
- sehr gute Flexibilität
- preisgünstig bei bis mittleren Mengen, bis mittlere Strecken
- Angebote
- Briefe und Pakete
- Stückgut
- Teilladungen
- Ganzladungen
- Charakteristika
- Schiene
- Charakteristika
- Kontinentaltransporte
- preisgünstig bei großen Mengen und langen Strecken, Massentransporte
- kleine Unfallwahrscheinlichkeit
- national ausgerichtet, schlechte Koordination bei grenzüberschreitendem Verkehr
- Angebote
- Einzelwagen
- Halbzüge
- Ganzzüge
- Charakteristika
- Erdkabel
- Rohrleitungen
- Charakteristika
- Kontinental und Interkontinental
- sehr preisgünstig bei großen Mengen
- starre Wege
- hohe Investitionskosten
- Einschränkung auf bestimmte Güter
- Angebote
- Flüssigkeiten
- Gase
- Charakteristika
- Luft
- Luftwege
- Charakteristika
- Interkontinental
- hochpreisig
- kurze Lieferzeiten bei langen Strecken
- Angebote
- Linienverkehr in Passagier und Frachtmaschinen
- Charterverkehre, nur bei Vollauslastung rentabel
- Charakteristika
- Überlandkabel
- Funknetze
- Luftwege
- Wasser
- Binnengewässer
- Charakteristika
- Kontinental
- sehr günstig bei großen Mengen und langen Strecken
- lange Lieferzeiten
- geringe Liefertreue
- Angebote
- Schüttgut
- Container
- Stückgut/Spezialtransporte
- Charakteristika
- See
- Charakteristika
- Interkontinental
- sehr günstig bei großen Mengen und langen Strecken
- lange Lieferzeiten
- geringe Liefertreue
- Angebote
- Schüttgut
- Tanker
- Container
- Deep Sea Shipping, über Ozeane
- Short Sea Shipping, küstennah
- Charakteristika
- Binnengewässer
Kombinierte Verkehre
- gebrochene Verkehre
- Seeschiff, Container
- Ausladung und Umpacken
- LKWs und Paletten
- Seeschiff, Container
- Behälterverkehre
- Containertransport auf Seeschiff, Bahn und LKW
- Huckepackverkehr, Roll-on-Roll-Off-Verkehr
Charakteristika der Verkehrsträger
| Kategorie | Eisenbahn | Straßen | Binnenschiff | Luft |
|---|---|---|---|---|
| Transport von | Station zu Station | Haus zu Haus möglich | Station zu Station | Station zu Station |
| durch. Transportweite | Mittel | Gering - Mittel | Mittel | Groß |
| Kapazität der Transportmit. | Hoch | Gering | Hoch | Mittel |
| bevorzugte Transportobj. | Massengüter, Kaufmannsgüter | Kaufmannsgüter | Massengüter | Hochwertige/Zeitkritische Kaufmannsgüter |
| Kostenstruktur | hohe Fixkosten, geringe variable Kosten | Geringe Fixkosten, mittlere variable Kosten | Hohe Fixkosten, geringe Variable Kosten | Hohe Fixkosten, mittlere Variable Kosten |
| Verfügbarkeit und Flexibilität | Mittel | Hoch | Gering | Mittel |
Logistikdienstleistung
Tätigkeiten der wirtschaftlichen und effizienten Planung, Steuerung, Durchführung und Kontrolle aller Material, waren und Informationsflüsse, entlang logistischer Kette, zur Erfüllung der Kundenanforderung notwendig sind und durch Unternehmen mit primären Zweck der DIenstleistungserstellung erbracht werden
Klassifizierung
- Niveaus
- 2PL, Second Party Logistics Provider
- Transport und oder Lagerung
- Spediteure, Fokus auf Transport von Waren von A nach B
- Manche ausschließlich Lagerung
- 3PL, Third Part
- Transport und oder Lagerung
- zusätzliche Dienstleistungen, bspw. Zoll
- Internationale Präsenz
- langfristige Partnerschaften
- entwickeln spezielle Lösungen für individuelle Anforderungen
- 4PL Fourth Party
- steuern und überwachen organisatorische Prozesse und Informationsflüsse der Supply Chain
- übernehmen Verantwortung für ganze Teile der Suppy Chain
- erbringt keine operative Aufgaben
- LLP Lead Logistics Provider
- steuert gesamte Transportkette
- übernimmt operative Aufgaben
- UND Organisation, durch Verteilung an Unterauftragnehmer
- 1PL, Durchführung der Logistik durch Unternehmen selbst (Amazon)
- 2PL, Second Party Logistics Provider
- Gründe für Einsatz an Dienstleister
- Unternehmen hat nicht Kompetenzen für Logistik
- Kosten sparen
- nicht durch geringe Personalkosten usw.
- sondern durch Kompetenz der Dienstleister, mehr Know-How, optimale Technik und Nutzung
Dienstleister nach Fachgebieten
- Mit Assets
- Straßentransport
- Bahnverkehrsgesellschaften
- Reedereien
- Partikuliere (Schiffsführer mit eigenem Schiff)
- Luftverkehrsgesellschaften
- Lagerhalter
- ohne Assets
- Spediteure
- Befrachter
- Kurier-, Express-, oder Paket- Dienstleister (KEP)
- Lagerbewirtschafter
- Makler, als Vermittler
KEP-Dienstleistungen
- Kurier
- Sendungen geringen Gewichts
- persönlich direkt zum Empfänger
- sehr kurze Lieferzeiten
- kurze bit weltweite Reichweite
- Express
- größere Lieferungen
- kurze, garantierte Lieferzeiten
- Paket
- Sendungen mit maximalem Gewicht oder Größe
- kurze Lieferzeiten
- kurz bis weltweite Entfernung
Direktbelieferung
- einfachste Art der Belieferung
- Direktgeschäft oder Streckengeschäfft
- Lieferstellen –> Kunde
- Güter auf direktem Wege vom Lieferanten zum Abnehmer
- Abhängig von Materialbedarf
- meist bei Bedarf, aber auch in zyklischem Rhythmus
- Risiko von Verspätungen im Straßenverkehr ist gegeben
- Problem: sollte Ganzladung sein, LKW sollte voll sein
Varianten
- nach Beauftragungsrechtsverhältnis
- Werkverkehr, Eigenverkehr
- Gewerblicher Güterverkehr
- nach Verkehrsart
- Linienverkehr, Sammelladung
- Gelegenheitsverkehr, Charter
Problemstellung
- Keine vollen LKWs bei just in time und ähnlichen
- Produktionssynchron Beschaffung zur Vermeidung von Beständen … erfordern mehr Transporte in kleineren Sendungsgrößen
- just in time
- just in sequence
- ship to lien
Lösungsmöglichkeiten
Konsignationslager
- Kunde betreibt weiterhin Lager in Nähe der Produktion
- Waren werden ohne physischen Unterschied gelagert
- Bestand der Waren im Lager des Kunden gehören rechtlich Lieferanten
- bis zum Zeitpunkt der Entnahme
- erst wenn Abnehmer Ware abruft, findet Eigentumsübergang statt
- ABER, Bestand und dadurch Kosten treten weiterhin auf, Kosten sind aber beim Lieferanten
Speditionslager
- Logistikdienstleister betreibt Lager in Nähe des Abnehmers
- liefert Ware JiT in Pufferlager oder an Fließband des Herstellers
Ansiedlung von Lieferanten in Kundennähe
- Lieferant baut Produktionsstätte (fast) vollständig ausgerichtet auf Kunden, in der Nähe des Kunden
- Belieferung erfolgt auf kurzem bis kürzesten Wege
- JiT fast ohne Lagerbestand
Milkrun
- Spediteur fährt jeden Tag feste Route mit gleichen Lieferanten
- zwischen Lieferant und Spediteur werden Zeitfenster für Abholen und Aufladen vereinbart
- Anzahl der Lieferanten abhängig von einzelnen Liefermengen sowie räumlicher Entfernung
- Anforderungen
- mehrere Lieferanten, mit vollem LKW
- Probleme
- Teilladungen müssen groß genug sein, bei 5 Tagestouren sind Stopzeiten zu groß für weitere Teilladungen
- müssen täglich konstante Mengen geliefert werden um Auslastung ohne Risiko von Übermengen sicherzustellen
Gebietsspediteur
- Auftraggeber vergibt in abgegrenzten regionalen Teilen Transportvolumen an weitere Dienstleister
- Dienstleister stellt selbst Routen für Abholungen zusammen
- diese werden Zentral gesammelt und weitertransportiert
- Bündelung von Lieferanten mit geringen Transportvolumen zu Direktlieferung
Speditionsnetzwerk
Stückgut
- Spediteur sammelt Sendungen und bündelt diese
- anschließend gebündelt an Kunden
Umsetzung
- Netzwerk bezeichnet als Hub-and-Spoke-System, Nabe und Speiche System
- Nabe bildet Umschlagszentrum in welchem Güter zusammengeführt werden, danach Verteilung an Empfänger oder weitere Nabe
- auf Speichen zu Hubs erfolgen Sammeltransporte
- auf Speichen zu Kunden erfolgen Verteiltransporte
- Ziel sind Bündelungseffekte auf Hauptläufen
Anforderungen
- erfordert flächendeckendes System, mit vielen Standorten, hohe Investitionsbereitschaft
- hohes Transportaufkommen um Hauptläufe möglichst hoch auszulasten
Transportnetzwerk mit Umschlag, Cross Docking
- Gestaltung des zentralen Belieferungspunkts als Umschlagpunkt
- Vorteile
- Transportbündelung zum Lager und Werken ist sehr gut
- Einrichtung eines Umschlagpunks günstiger als Lager
- im Idealfall keine Bestandskosten, real sehr stark reduzierte Bestandskosten
- Nachteile
- Lieferant muss mitmachen, muss in der Lagen sein zu kommisionieren und hohe Verfügbarkeit haben
- bei Ausfall einer Lieferung sind Waren nicht sofort verfügbar
- Standort wird benötigt
- oft Verlängerung der Lieferzeiten auf ein bis zwei Tage
Cross Docking 1
- Lieferant bildet Kundensendungen, diese werden Gebündelt an Umschlagpunkt versendet
Cross Docking 2
- Umschlagpunkt übernimmt Kommissionierung, Lieferant versendet artikelreine Paletten
Transportnetzwerke mit Güterverkehrszentren (GVZ)
- Umschlagpunkte in Ballungsgebieten
- Bündelung von Sendungen, im Nah nd Fernverkehr, sowie Wechsel zwischen Verkehrsträgern
- Ziel ist Reduzierung des Schwerlastverkehrs
Transportplanung
Planungskriterien
- Transporte
- Auslastungshöhe
- Kapazitätsnachfrage
- zukünftige Rationalisierungspotentiale
- Auslastungsdauer
- vertragszeitliche Bindung der Kapazitätsnachfrage
- Flexibilität bei Änderungen der Nachfragestruktur
- Fixkostenbelastung durch Technikeinsatz
- Auslastungshöhe
- Netzwerke/Standorte
- Funktionale Beziehungen
- Verkehrsknotenpunkte
- Großkundenanbindung
- Verkehrsinfrastruktur
- Transport- und Betriebskosten
- Entfernungen
- Personalkosten
- Treibstoffkosten
- Investitionskosten
- Funktionale Beziehungen
Planung
- Tourenplanung
- lang und mittelfristig
- Transportauftragssammlung zur regelmäßig optimalen Fahrzeugauslastung mit minimalen Stoppzeiten
- Routenplanung
- Kurzfristige Transportauftragssammlung
- Auslieferreihenfolgeplanung zur verkehrsmittelabhängigen minimalen Überbrückung räumlicher oder zeitlicher Distanzen innerhalb einer konkreten Tour